

4-Tage-Woche: Warum echte Balance mehr ist als ein freier Tag
Die 4-Tage-Woche – kaum ein Arbeitszeitmodell hat in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit bekommen. Viele sehen darin den Heiligen Gral der Work-Life-Balance: ein Tag mehr fürs Ich, weniger Stress, mehr Fokus, mehr Leben. Doch bedeutet Work-Life-Balance wirklich weniger Arbeit oder doch eher ausgewogene Arbeit?
In der Theorie klingt’s traumhaft: 4 Tage arbeiten, dafür immer ein langes Wochenende. Doch wer schon mal in einem Team gearbeitet hat, das auf 4 Tage pro Woche umgestellt hat, weiß – der Druck kann ordentlich zunehmen. Termine werden enger getaktet, Meetings komprimiert, To-Dos müssen in kürzerer Zeit erledigt werden. Die Folge? Vier Tage, die oft voller, schneller und intensiver sind als vorher fünf. Die gewonnene Freizeit fühlt sich dann manchmal eher nach Erholung von der Überlastung an – statt nach echter Lebensqualität.
Work-Life-Balance sollte nicht nur über die Quantität der Arbeit definiert werden, sondern über ihre Qualität. Statt weniger Tage, lieber bessere Tage. Eine entspannte 5-Tage-Woche mit genug Zeit für die Erledigung der To-Dos und strukturierten Abläufen kann für viele gesünder sein als ein komprimiertes Modell, das auf Leistung in Höchstgeschwindigkeit setzt.
Vielleicht ist der Schlüssel ein Arbeitsmodell, das sich an den Menschen orientiert, nicht an der Uhr. Denn Balance bedeutet nicht für alle das Gleiche. Für die einen ist es der freie Freitag, für andere ist es ein strukturierter Montagmorgen ohne Meeting-Stress. Die Zukunft der Arbeit wird nicht eine Antwort liefern – sondern viele gute Lösungen.
Am Ende geht es um etwas sehr Persönliches: Eine Balance, die sich für uns selbst gut anfühlt – und nicht nur auf dem Papier gut aussieht.