

Job-Hopping: Sprung an die Karrierespitze?
Mit jedem Jobwechsel einen Karrieresprung, mehr Gehalt und vielseitige Berufserfahrung? Das und mehr wünschen sich Job-Hopper, die regelmäßig alle paar Jahre ihren Job wechseln. Eine genaue Definition gibt es nicht, typischerweise verbleiben sie jedoch ein bis zwei Jahre in einem Unternehmen, um sich dann auf die Suche nach einer neuen Stelle zu machen.
Doch bringt der regelmäßige Wechsel tatsächlich die erhofften Karrierechancen oder verbaut man sich damit vielleicht den zukünftigen Weg? Wie stehen potenzielle Arbeitgeber einem solch gefüllten Lebenslauf gegenüber?
Jüngere Arbeitnehmer gehen schneller
Viele Mitarbeiter wechseln im Schnitt nach zwei Jahren ihren Job – einige sogar bereits nach einem Jahr. Vor allem in sich schnell entwickelnden Branchen, wie Marketing und IT, sind häufige Berufswechsel keine Seltenheit. Dies betrifft vor allem die jüngeren Angestellten. Die Wechselwilligkeitsstudie von Forsa im Auftrag von Xing (Stand 2023) zeigt, dass ca. 48% der Studienteilnehmer im Alter von 18-29 Jahren bereit sind ihren Job zu wechseln – im Vergleich zu nur 22% der Befragten über 50 Jahren.
Woher kommt dieser Unterschied in den Generationen? Mehr als jeder 3. befragte Mann der Forsa Online Studie geht davon aus, dass durch den Fachkräftemangel der eigene Marktwert gestiegen sei. Laut dem Jobwechsel-Kompass der Königsteiner Gruppe und stellenanzeigen.de (01/2022) schätzen 72-77% der befragten Mitarbeiter bis 39 Jahre ihre beruflichen Chancen als gut oder sehr gut ein. Fast ein Drittel geht sogar davon aus, dass diese Chancen in einem Jahr noch besser sein werden. Während die älteren Generationen also offenbar auf langjährige Bindung an den Arbeitgeber und damit verbundenes Vertrauen sowie interne Aufstiegschancen setzen, scheinen sich v.a. Millennials und Generation Z dank der aktuellen Wirtschaftslage durch Job-Hopping vielseitigere Berufserfahrung, eine bessere Position, angenehmere Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt zu erhoffen.
Doch welche Strategie führt schneller und nachhaltiger zum gewünschten Erfolg?
Vorteile des Job-Hoppings

Viele Unternehmen sehen in Job-Hoppern eine flexible und anpassungsfähige Person mit einem potenziell großen Netzwerk. Zudem verfügen viele von ihnen dank der häufig geführten Bewerbungs- und Gehaltsgespräche ein selbstbewusstes Auftreten in Verhandlungen und punkten mit vielen unterschiedlichen Berufserfahrungen. Generell kann bei einem Jobwechsel auch tatsächlich ein ordentlicher Gehaltssprung erreicht werden – jedoch ist dafür meist auch ein Sprung in der Verantwortung und dem Aufgabenfeld nötig.
Nachteile des Job-Hoppings
Auf der anderen Seite kann das häufige Wechseln vor allem nach den ersten Jahren der beruflichen Orientierung Fragen aufwerfen: Ist der Bewerber unzuverlässig? Hat er Schwierigkeiten mit dem Durchsetzungsvermögen oder ist er gar sprunghaft und nicht teamfähig? Schnelle berufliche Wechsel könnten außerdem darauf hindeuten, dass die Person schnell aufgibt, wenn es zu Problemen kommt. Ein möglicher neuer Arbeitgeber könnte befürchten, dass der Angestellte auch sein Unternehmen nach kurzer Zeit wieder verlässt und die Stelle mühsam wieder neu besetzt werden muss.

Jedem das Seine
Es zeigt sich also, dass das Job-Hopping der neue Trend auf dem Arbeitsmarkt ist, welcher die langjährige Betriebszugehörigkeit abzuwechseln scheint. Regelmäßig neue berufliche Herausforderungen können den Lebenslauf aufwerten und das Selbstbewusstsein stärken. Dabei sollte jedoch nicht zu oft gewechselt werden, um bei neuen Arbeitgebern keine Zweifel aufkommen zu lassen und um sich selbst Zeit zur fachlichen Weiterentwicklung zu geben, damit auch wirklich ein Gehaltssprung beim Wechsel realistisch ist. Letztendlich muss jeder Arbeitnehmer je nach Persönlichkeit, Zielen und Branche entscheiden, welcher Weg der richtige für sich ist.
Falls Sie auf der Suche nach einer neuen Herausforderung sind oder Unterstützung bei der Besetzung einer neuen Stelle brauchen, dann wenden Sie sich gerne an uns – wir freuen uns Ihnen weiterzuhelfen!
Quellen:
Forsa & Xing. (2023). Wechselwilligkeitsstudie.
Königsteiner Gruppe & stellenanzeigen.de. (01/2022). Jobwechsel-Kompass. Abgerufen auf: HR Journal. (2025, 19. Februar). Studie: Arbeitskräfte kennen ihren Marktwert. https://presse.koenigsteiner.com/2022/03/04/arbeitsmarktindex-jobwechsel-kompass-1-quartal-2022/